Die 5 teuersten Fehler bei der Wärmepumpen-Installation vermeiden
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Das musst du wissen, bevor du eine Wärmepumpe einbauen lässt
Wer eine Wärmepumpe einbauen lässt, der will Energie und Kosten sparen. Doch der Teufel steckt im Detail: Während du bei einer klassischen Gasheizung mit viel Aufwand vielleicht 20% Energie einsparen konntest, kann der Unterschied bei einer Wärmepumpe zwischen “optimal eingestellt” und “gut gemeint” schnell eine doppelt so hohe Stromrechnung bedeuten.
Grundlegendes Verständnis für die Zusammenarbeit mit dem Installateur
Nicht jeder Heizungsinstallateur kennt sich bereits zu 100% mit Wärmepumpen aus. Deshalb ist es wichtig, dass du als Hausbesitzer die wichtigsten Grundlagen kennst und diese auch mit deinem Installateur besprichst. Zeige deinem Handwerker, dass du dich mit dem Thema beschäftigt hast – das führt meist zu besseren Ergebnissen und spart dir jedes Jahr bares Geld.
Wichtig: Dokumentation der Einstellungen
Praktischer Tipp: Filme die Einstellung der Wärmepumpe bei der Installation mit deinem Smartphone. So weißt du auch im nächsten Winter noch genau, wie die Steuerung funktioniert.
1. Der Mythos “Wärmepumpe nur mit Fußbodenheizung”
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Wärmepumpen nur mit Fußbodenheizung funktionieren. Das stimmt so nicht! Der Wärmepumpe ist es tatsächlich egal, welche Heizkörper du verwendest. Entscheidend ist einzig die Vorlauftemperatur – also die Temperatur, mit der das Heizungswasser in deine Heizkörper fließt.
Praxis-Tipp: Lass prüfen, ob du bestehende Heizkörper durch größere Modelle ersetzen kannst. Moderne Heizkörper gibt’s schon für wenige hundert Euro – eine deutlich günstigere Alternative zur kompletten Fußbodenheizung.
2. Die optimale Steuerung der Wärmepumpe
Finger weg von alten Thermostaten
Wenn du eine Wärmepumpe installierst, solltest du die klassischen mechanischen Thermostate entsorgen. Diese stammen aus einer Zeit, als Heizungen nur “an” oder “aus” kannten. Moderne Wärmepumpen verfügen über eine intelligente Steuerung, die anhand der Außentemperatur berechnet, wie viel Wärme dein Haus benötigt.
Wichtig: Sage deinem Heizungsbauer gleich beim Einbau, dass du die Zimmertemperatur über die Wärmepumpe steuern möchtest. Lass dir die Einstellung genau erklären und dokumentiere sie.
Warum konstante Temperaturen wichtig sind
Das manuelle Verstellen von Thermostaten führt dazu, dass die Wärmepumpe erst pausiert und später mehr arbeiten muss, um die gewünschte Temperatur wieder zu erreichen. Wärmepumpen arbeiten am effizientesten, wenn sie eine konstante Temperatur halten müssen. Beim Aufheizen benötigen sie deutlich mehr Energie.
Die Nachtabsenkung – ein teurer Irrtum
Bei klassischen Heizungen war es sinnvoll, nachts die Temperatur deutlich abzusenken. Bei Wärmepumpen gilt: Finger weg von starken Temperaturschwankungen! Das morgendliche Aufheizen nach einer starken Absenkung führt zu höherem Stromverbrauch.
3. Richtige Raumnutzung
Das teure Gästezimmer-Experiment
“Das Gästezimmer nutzen wir eh kaum, da drehen wir die Heizung ab und sparen Geld!” – Was bei der Gasheizung funktionierte, kann bei der Wärmepumpe richtig ins Geld gehen. Warum? Wenn du einzelne Räume nicht heizt, müssen die Nachbarräume mehr arbeiten. Das führt zu höheren Vorlauftemperaturen und damit zu höherem Stromverbrauch.
4. Technische Details verstehen
Die Bedeutung des Taktens
Eine Wärmepumpe braucht am Anfang erstmal Zeit, um den nötigen Druck aufzubauen. In dieser Startphase verbraucht sie deutlich mehr Strom als im Dauerbetrieb. Jeder dieser Starts wird als “Takt” bezeichnet. Um die Takte zu verlängern, wird häufig ein Pufferspeicher verwendet, der zusätzliche Wärme aufnehmen kann.
Mehr zum Thema Pufferspeicher findest du in diesem Artikel: Wärmepumpe und Pufferspeicher: Wann brauchst du einen und wie groß muss er sein?
Die richtige Dimensionierung
Der teuerste Fehler bei Wärmepumpen ist eine zu große Dimensionierung. Anders als bei Gasheizungen, wo man gerne die nächstgrößere Variante wählte, ist dies bei Wärmepumpen problematisch. Eine zu große Wärmepumpe oder ein falsch berechneter Pufferspeicher führt zu häufigem Takten, was sowohl den Stromverbrauch erhöht als auch die Lebensdauer der Anlage reduziert.
5. Der richtige Zeitpunkt für die Installation
Aktuelle Marktsituation (Stand 2023)
Die Heizungsbauer sind aktuell durch viele Faktoren stark ausgelastet, unter anderem durch notwendige hydraulische Abgleiche. Der Einbau einer Wärmepumpe dauert etwa zwei- bis dreimal so lange wie bei einer Gasheizung.
Ökologische Überlegungen
Eine funktionierende Heizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, macht aktuell ökologisch wenig Sinn. Der Grund: Die hohe Nachfrage führt dazu, dass jemand anders, der eine defekte Heizung hat, sich keine Wärmepumpe kaufen kann und stattdessen auf eine Gasheizung ausweichen muss.
Rechenbeispiel: Eine neue Wärmepumpe kostet aktuell auch nach Förderung mindestens 24.000€. Bei einer erwarteten Haltbarkeit von 20 Jahren bedeutet das 1.000€ pro Jahr – das musst du erst einmal an Heizkosten einsparen!
Anders sieht es aus, wenn deine Heizung ohnehin defekt ist. Dann musst du die Kosten einer neuen konventionellen Heizung (ca. 10.000€) gegenrechnen, wodurch sich die Mehrkosten für die Wärmepumpe schneller amortisieren.
Dein nächster Schritt
Wenn du über eine Wärmepumpe nachdenkst, dann:
- Lass dir Zeit mit der Entscheidung
- Hole mehrere Angebote ein
- Sprich die hier genannten Punkte konkret mit deinem Installateur durch
- Dokumentiere die Einstellungen der Wärmepumpe (am besten per Foto oder Video mit dem Smartphone)
- Behalte die Marktentwicklung im Auge – die Preise könnten in Zukunft wieder sinken
Dies könnte dich auch interessieren:
Berechne die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe in deiner Wohnung
Finde einen Heizungsbauer
Häufige Fragen zu Wärmepumpen
Funktioniert eine Wärmepumpe nur mit Fußbodenheizung?
Kann ich bei einer Wärmepumpe nachts die Temperatur absenken?
Warum ist die Größe der Wärmepumpe so wichtig?
Sollte ich in ungenutzten Räumen die Heizung abdrehen?
Lohnt sich der Austausch einer noch funktionierenden Heizung gegen eine Wärmepumpe?
Brauche ich mit einer Wärmepumpe noch Thermostate an den Heizkörpern?
Was ist bei der Installation besonders wichtig zu beachten?
Jetzt kostenlos Sanierungsbedarf checken
Unser benutzerfreundliches Tool führt dich schnell und einfach durch den Prozess, ohne dass Kosten anfallen. Nutze diese Gelegenheit, um dein Zuhause nachhaltig zu verbessern und gleichzeitig langfristig Kosten zu sparen. Starte jetzt und mache den ersten Schritt zu einem effizienteren und umweltfreundlicheren Zuhause!

Auch interessant:
Wärmepumpe verstehen in 10 Minuten: Lohnt sie sich für dein Haus?
Wärmepumpen sind derzeit in aller Munde – und das nicht ohne Grund. Ob sie wirklich das Wundermittel gegen hohe Heizkosten sind und für dich in Frage kommen, erfährst du in [...]
Die 5 teuersten Fehler bei der Wärmepumpen-Installation vermeiden
Wer eine Wärmepumpe einbauen lässt, der will Energie und Kosten sparen. Doch der Teufel steckt im Detail: Während du bei einer klassischen Gasheizung mit viel Aufwand vielleicht 20% Energie einsparen [...]
Wärmepumpe und Pufferspeicher: Wann brauchst du einen und wie groß muss er sein?
Die Frage nach einem Pufferspeicher bei Wärmepumpen beschäftigt viele Hausbesitzer. Hier erfährst du, wann du einen brauchst und wann nicht – und wie du die richtige Entscheidung für dein Zuhause [...]
Förderung 2024 für Heizung & Sanierung
Der 29. Dezember 2023 brachte die langersehnten Förderbedingungen für Heizung, Wärmepumpen und energetische Sanierungsmaßnahmen für das Jahr 2024. Doch wie holst du für dich die maximale Förderung raus? In diesem [...]