Die 5 teuersten Fehler bei der Wärmepumpen-Installation vermeiden

Wer eine Wärmepumpe einbauen lässt, der will Energie und Kosten sparen. Doch der Teufel steckt im Detail: Während du bei einer klassischen Gasheizung mit viel Aufwand vielleicht 20% Energie einsparen konntest, kann der Unterschied bei einer Wärmepumpe zwischen “optimal eingestellt” und “gut gemeint” schnell eine doppelt so hohe Stromrechnung bedeuten.

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Das musst du wissen, bevor du eine Wärmepumpe einbauen lässt

Wer eine Wärmepumpe einbauen lässt, der will Energie und Kosten sparen. Doch der Teufel steckt im Detail: Während du bei einer klassischen Gasheizung mit viel Aufwand vielleicht 20% Energie einsparen konntest, kann der Unterschied bei einer Wärmepumpe zwischen “optimal eingestellt” und “gut gemeint” schnell eine doppelt so hohe Stromrechnung bedeuten.

Grundlegendes Verständnis für die Zusammenarbeit mit dem Installateur

Nicht jeder Heizungsinstallateur kennt sich bereits zu 100% mit Wärmepumpen aus. Deshalb ist es wichtig, dass du als Hausbesitzer die wichtigsten Grundlagen kennst und diese auch mit deinem Installateur besprichst. Zeige deinem Handwerker, dass du dich mit dem Thema beschäftigt hast – das führt meist zu besseren Ergebnissen und spart dir jedes Jahr bares Geld.

Wichtig: Dokumentation der Einstellungen

Praktischer Tipp: Filme die Einstellung der Wärmepumpe bei der Installation mit deinem Smartphone. So weißt du auch im nächsten Winter noch genau, wie die Steuerung funktioniert.

1. Der Mythos “Wärmepumpe nur mit Fußbodenheizung”

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Wärmepumpen nur mit Fußbodenheizung funktionieren. Das stimmt so nicht! Der Wärmepumpe ist es tatsächlich egal, welche Heizkörper du verwendest. Entscheidend ist einzig die Vorlauftemperatur – also die Temperatur, mit der das Heizungswasser in deine Heizkörper fließt.

Praxis-Tipp: Lass prüfen, ob du bestehende Heizkörper durch größere Modelle ersetzen kannst. Moderne Heizkörper gibt’s schon für wenige hundert Euro – eine deutlich günstigere Alternative zur kompletten Fußbodenheizung.

2. Die optimale Steuerung der Wärmepumpe

Finger weg von alten Thermostaten

Wenn du eine Wärmepumpe installierst, solltest du die klassischen mechanischen Thermostate entsorgen. Diese stammen aus einer Zeit, als Heizungen nur “an” oder “aus” kannten. Moderne Wärmepumpen verfügen über eine intelligente Steuerung, die anhand der Außentemperatur berechnet, wie viel Wärme dein Haus benötigt.

Wichtig: Sage deinem Heizungsbauer gleich beim Einbau, dass du die Zimmertemperatur über die Wärmepumpe steuern möchtest. Lass dir die Einstellung genau erklären und dokumentiere sie.

Warum konstante Temperaturen wichtig sind

Das manuelle Verstellen von Thermostaten führt dazu, dass die Wärmepumpe erst pausiert und später mehr arbeiten muss, um die gewünschte Temperatur wieder zu erreichen. Wärmepumpen arbeiten am effizientesten, wenn sie eine konstante Temperatur halten müssen. Beim Aufheizen benötigen sie deutlich mehr Energie.

Die Nachtabsenkung – ein teurer Irrtum

Bei klassischen Heizungen war es sinnvoll, nachts die Temperatur deutlich abzusenken. Bei Wärmepumpen gilt: Finger weg von starken Temperaturschwankungen! Das morgendliche Aufheizen nach einer starken Absenkung führt zu höherem Stromverbrauch.

3. Richtige Raumnutzung

Das teure Gästezimmer-Experiment

“Das Gästezimmer nutzen wir eh kaum, da drehen wir die Heizung ab und sparen Geld!” – Was bei der Gasheizung funktionierte, kann bei der Wärmepumpe richtig ins Geld gehen. Warum? Wenn du einzelne Räume nicht heizt, müssen die Nachbarräume mehr arbeiten. Das führt zu höheren Vorlauftemperaturen und damit zu höherem Stromverbrauch.

4. Technische Details verstehen

Die Bedeutung des Taktens

Eine Wärmepumpe braucht am Anfang erstmal Zeit, um den nötigen Druck aufzubauen. In dieser Startphase verbraucht sie deutlich mehr Strom als im Dauerbetrieb. Jeder dieser Starts wird als “Takt” bezeichnet. Um die Takte zu verlängern, wird häufig ein Pufferspeicher verwendet, der zusätzliche Wärme aufnehmen kann.

Mehr zum Thema Pufferspeicher findest du in diesem Artikel: Wärmepumpe und Pufferspeicher: Wann brauchst du einen und wie groß muss er sein?

Die richtige Dimensionierung

Der teuerste Fehler bei Wärmepumpen ist eine zu große Dimensionierung. Anders als bei Gasheizungen, wo man gerne die nächstgrößere Variante wählte, ist dies bei Wärmepumpen problematisch. Eine zu große Wärmepumpe oder ein falsch berechneter Pufferspeicher führt zu häufigem Takten, was sowohl den Stromverbrauch erhöht als auch die Lebensdauer der Anlage reduziert.

5. Der richtige Zeitpunkt für die Installation

Aktuelle Marktsituation (Stand 2023)

Die Heizungsbauer sind aktuell durch viele Faktoren stark ausgelastet, unter anderem durch notwendige hydraulische Abgleiche. Der Einbau einer Wärmepumpe dauert etwa zwei- bis dreimal so lange wie bei einer Gasheizung.

Ökologische Überlegungen

Eine funktionierende Heizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, macht aktuell ökologisch wenig Sinn. Der Grund: Die hohe Nachfrage führt dazu, dass jemand anders, der eine defekte Heizung hat, sich keine Wärmepumpe kaufen kann und stattdessen auf eine Gasheizung ausweichen muss.

Rechenbeispiel: Eine neue Wärmepumpe kostet aktuell auch nach Förderung mindestens 24.000€. Bei einer erwarteten Haltbarkeit von 20 Jahren bedeutet das 1.000€ pro Jahr – das musst du erst einmal an Heizkosten einsparen!

Anders sieht es aus, wenn deine Heizung ohnehin defekt ist. Dann musst du die Kosten einer neuen konventionellen Heizung (ca. 10.000€) gegenrechnen, wodurch sich die Mehrkosten für die Wärmepumpe schneller amortisieren.

Dein nächster Schritt

Wenn du über eine Wärmepumpe nachdenkst, dann:

  1. Lass dir Zeit mit der Entscheidung
  2. Hole mehrere Angebote ein
  3. Sprich die hier genannten Punkte konkret mit deinem Installateur durch
  4. Dokumentiere die Einstellungen der Wärmepumpe (am besten per Foto oder Video mit dem Smartphone)
  5. Behalte die Marktentwicklung im Auge – die Preise könnten in Zukunft wieder sinken

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Häufige Fragen zu Wärmepumpen

Funktioniert eine Wärmepumpe nur mit Fußbodenheizung?

Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Wärmepumpen funktionieren mit allen Arten von Heizkörpern. Entscheidend ist nur die Vorlauftemperatur. Bei vorhandenen Heizkörpern kannst du oft durch den Austausch mit größeren Modellen eine gute Lösung finden, die deutlich günstiger ist als der Einbau einer kompletten Fußbodenheizung.

Kann ich bei einer Wärmepumpe nachts die Temperatur absenken?

Von einer Nachtabsenkung wird bei Wärmepumpen abgeraten. Anders als bei konventionellen Heizungen arbeiten Wärmepumpen am effizientesten, wenn sie eine konstante Temperatur halten. Das morgendliche Aufheizen nach einer Absenkung verbraucht deutlich mehr Energie und erhöht somit deine Stromkosten.

Warum ist die Größe der Wärmepumpe so wichtig?

Eine zu große Wärmepumpe führt zu häufigem “Takten” (An- und Ausschalten). Jeder Start verbraucht besonders viel Energie, da die Wärmepumpe erst Druck aufbauen muss. Häufiges Takten erhöht nicht nur deinen Stromverbrauch deutlich, sondern reduziert auch die Lebensdauer der Anlage. Anders als bei Gasheizungen ist es hier nicht sinnvoll, die nächstgrößere Variante zu wählen.

Sollte ich in ungenutzten Räumen die Heizung abdrehen?

Nein, bei Wärmepumpen ist das Abschalten einzelner Räume meist kontraproduktiv. Wenn einzelne Räume nicht beheizt werden, müssen die Nachbarräume mehr arbeiten und benötigen eine höhere Vorlauftemperatur. Dies führt zu einem höheren Stromverbrauch deiner gesamten Anlage.

Lohnt sich der Austausch einer noch funktionierenden Heizung gegen eine Wärmepumpe?

Der Austausch einer noch funktionierenden Heizung gegen eine Wärmepumpe ist aktuell (Stand 2023) oft nicht sinnvoll. Eine neue Wärmepumpe kostet nach Förderung mindestens 24.000€, was bei 20 Jahren Laufzeit 1.000€ pro Jahr entspricht. Zudem sind die Handwerker stark ausgelastet, und die hohe Nachfrage treibt die Preise. Anders sieht es aus, wenn deine alte Heizung ohnehin ersetzt werden muss – dann rechnen sich die Mehrkosten zur Wärmepumpe schneller.

Brauche ich mit einer Wärmepumpe noch Thermostate an den Heizkörpern?

Klassische mechanische Thermostate solltest du bei einer Wärmepumpe entfernen. Moderne Wärmepumpen verfügen über eine intelligente Steuerung, die die benötigte Wärmemenge anhand der Außentemperatur berechnet. Das manuelle Verstellen von Thermostaten stört diese Regelung und führt zu höherem Energieverbrauch.

Was ist bei der Installation besonders wichtig zu beachten?

Bei der Installation solltest du dir die Einstellung der Wärmepumpe genau erklären lassen und diese am besten per Smartphone-Video dokumentieren. Besprich mit dem Installateur, dass du die Temperatur über die Wärmepumpe steuern möchtest. Lass dir auch die korrekte Dimensionierung der Anlage und des Pufferspeichers erklären. Die richtige Einstellung der Vorlauftemperatur ist dabei besonders wichtig für die Effizienz deiner Anlage.

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