Haus dämmen ohne Vermögen: 8 günstige Tricks vom Experten

Du möchtest dein Haus dämmen, aber die hohen Kosten schrecken dich ab? Keine Sorge – Dämmung muss nicht gleich mehrere 10.000 Euro kosten. In diesem Artikel zeigen wir dir zusammen mit Energieeffizienz-Experte Arnold Drewer verschiedene Dämmmethoden, die zwischen 20€ und 5.000€ liegen und sich schnell rechnen.

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Wichtig: Der versteckte Energiefresser “Undichtigkeit”

Bevor wir in die konkreten Dämm-Tipps einsteigen, noch eine wichtige Info vorweg: Während man bei einer gedämmten Wand recht genau berechnen kann, wie viel Energie man einspart, gibt es einen oft unterschätzten Energiefresser – undichte Stellen im Haus.

Verzogene Fenster, Ritzen unter Türschwellen oder undichte Stellen Richtung Dachboden können zu erheblichen Energieverlusten führen. Diese sind schwer zu berechnen, da viele Faktoren wie Windstärke und -richtung eine Rolle spielen.

1. Der 20€-Trick: Fenster abdichten

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie effektiv schon kleine Maßnahmen sein können: Allein durch das Anbringen von Dichtband an undichten Fenstern (Materialkosten ca. 20€, Zeitaufwand 2 Stunden) konnte der Energieverbrauch in einer Altbauwohnung von 25.000 auf 15.000 Kilowattstunden pro Jahr gesenkt werden!

2. Die Dachbodenluke: Der übersehene Schwachpunkt

Viele Einfamilienhäuser haben eine simple Holzklappe als Zugang zum Dachboden. Diese etwa 1 cm dicke Platte ist oft der einzige “Schutz” zwischen beheiztem Wohnraum (20-22°C) und unbeheiztem Dachboden. Dazu kommt: Diese Luken sind meist sehr zugig.

Die Lösung:
– Hochleistungsdämmstoff (z.B. Polyurethan oder Phenolharz) auf der Holzplatte installieren
– Laibung rundherum dämmen
– Dichtungsstreifen am oberen Anschlag anbringen

Kosten: ca. 20€ Materialkosten pro Luke
Ersparnis: Mehr als 20€ Heizkosten pro Jahr plus deutlich weniger Zugluft

3. Dielenboden zum Keller: Warme Füße für 3.500€

Alte Häuser haben oft einen Dielenboden aus Tannen- oder Kiefernholz zum Keller hin. Zwischen den Balken ist meist nichts – pure Kälte. Die Lösung: Einblasdämmung!

So geht’s:
– Löcher in den Dielenboden bohren (alternativ von unten möglich)
– Einblasdämmstoff einbringen
– Löcher wieder verschließen

Kosten: ca. 3.000-3.500€ bei 90m²
Ersparnis: 300-400€ pro Jahr plus deutlich angenehmeres Wohngefühl durch warme Füße

4. Rollladenkasten: Der 10€-Energiefresser

In Deutschland gibt es über 100 Millionen ungedämmte Rollladenkästen. Bei alten Kästen trennt nur 4-5mm Sperrholz den Innen- vom Außenbereich – ein enormer Wärmeverlust!

DIY-Lösung:
– Rolladenkasten öffnen
– Verfügbaren Platz ausmessen
– Hochleistungsdämmstoff (alukaschiertes Polyurethan oder Phenolharz) einpassen
– Fugenfrei arbeiten!

Kosten:
– DIY: ca. 10€ Material pro Kasten + 1-1,5h Arbeit
– Profimontage: über 100€ pro Kasten

Ersparnis: Bei 16 gedämmten Kästen ca. 5-6% der Heizenergie plus deutlich weniger Zugluft

5. Oberste Geschossdecke: Der Kostenkiller

Eine der effektivsten Dämmmaßnahmen überhaupt! Die meisten deutschen Häuser haben hier noch keine Dämmung.

Zwei Optionen:
1. DIY: Dämmmatten (40cm) auslegen
2. Profi: Einblasdämmung (40cm)

Kosten:
– DIY: ca. 1.000€ Material
– Profi: bis 3.000€

Ersparnis: 14-30% Energieeinsparung, Amortisation in 3-5 Jahren

6. Spezialfälle: Kellerabgang & Kriechkeller

Für komplexe Geometrien wie Kellerabgänge oder niedrige Kriechkeller (50-60cm hoch) gibt es eine international bewährte Lösung: Polyurethan-Spritzschaum.

Kosten:
– Kellerabgang: 2.000-2.500€

Wichtig: Entgegen mancher Vorurteile ist ausgehärteter Polyurethan-Schaum absolut unbedenklich – das gleiche Material wird sogar für medizinische Implantate verwendet!

7. Heizkörpernischen: Doppelt effektiv

Die schmalen Außenwände hinter Heizkörpern sind echte Energiefresser. Die Lösung: Dämmmatten zwischen Heizkörper und Wand.

Tipp: Alukaschierte Matten verwenden – die Beschichtung reflektiert die Wärme zurück in den Raum

8. Der Sanierungsjackpot: Hohlschichtmauerwerk

30% der deutschen Häuser haben ein zweischaliges Mauerwerk mit Hohlschicht – der Jackpot für effiziente Dämmung!

Methode: Einblasdämmung in die 5-10cm breite Hohlschicht

Kosten: 3.000-5.000€ fürs Einfamilienhaus
Ersparnis: bis zu 20% Energieeinsparung, Amortisation in 5 Jahren
Zeitaufwand: nur 1 Tag

Fazit: Kleine Maßnahmen, große Wirkung

Wie du siehst, muss effektive Dämmung nicht teuer sein. Oft sind es die kleinen, gezielten Maßnahmen, die große Wirkung zeigen. Von der 20€-Fensterdichtung bis zur 5.000€-Hohlraumdämmung – für jedes Budget gibt es sinnvolle Lösungen.

Die Vorteile dieser Maßnahmen sind dabei dreifach:
1. Deutlich niedrigere Heizkosten
2. Spürbar mehr Wohnkomfort durch weniger Zugluft und wärmere Oberflächen
3. Aktiver Beitrag zum Klimaschutz

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Häufig gestellte Fragen zur Hausdämmung

Was sind die günstigsten Möglichkeiten zur Hausdämmung?

Die günstigsten Dämmmaßnahmen beginnen bereits bei 20€ für Fensterdichtungen. Weitere kostengünstige Optionen sind:
– Dachbodenluke dämmen (ca. 20€)
– Rollladenkästen selbst dämmen (ca. 10€ pro Kasten)
– Heizkörpernischen mit alukaschierten Dämmmatten versehen

Wie viel kann man durch eine Dämmung der obersten Geschossdecke sparen?

Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist eine der effektivsten Maßnahmen und kann zu 14-30% Energieeinsparung führen. Die Kosten liegen bei etwa 1.000€ für DIY-Dämmmatten oder bis zu 3.000€ bei professioneller Einblasdämmung. Die Investition amortisiert sich bereits nach 3-5 Jahren.

Was kostet die Dämmung eines Dielenbodens zum Keller?

Die Dämmung eines Dielenbodens zum Keller durch Einblasdämmung kostet etwa 3.000-3.500€ bei einer Fläche von 90m². Die jährliche Ersparnis liegt bei 300-400€, zusätzlich sorgt die Dämmung für ein deutlich angenehmeres Wohngefühl durch warme Füße.

Wie effektiv ist die Dämmung von Hohlschichtmauerwerk?

Die Dämmung von Hohlschichtmauerwerk ist besonders effektiv und wird als “Sanierungsjackpot” bezeichnet. Bei Kosten von 3.000-5.000€ für ein Einfamilienhaus kann eine Energieeinsparung von bis zu 20% erreicht werden. Die Maßnahme amortisiert sich in etwa 5 Jahren und kann in nur einem Tag durchgeführt werden.

Ist Polyurethan-Spritzschaum für die Dämmung gesundheitlich unbedenklich?

Ja, ausgehärteter Polyurethan-Schaum ist absolut unbedenklich. Das gleiche Material wird sogar für medizinische Implantate verwendet. Er eignet sich besonders gut für komplexe Geometrien wie Kellerabgänge oder niedrige Kriechkeller.

Welche Vorteile bietet eine Hausdämmung insgesamt?

Die Vorteile einer Hausdämmung sind dreifach:
1. Deutlich niedrigere Heizkosten durch reduzierte Energieverluste
2. Spürbar mehr Wohnkomfort durch weniger Zugluft und wärmere Oberflächen
3. Aktiver Beitrag zum Klimaschutz durch reduzierten Energieverbrauch

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